Jeder kennt sie: “Alle meine Entchen”, “Bruder Jakob”, “Hänschen klein”, “Der Mond ist aufgegangen”, “Fuchs du hast die Gans gestohlen”, “Summ summ summ” und wie sie alle heißen. Traditionelle Kinderlieder, vielen aus der eigenen Kindheit bekannt, schnell als “nicht mehr zeitgemäß” oder “altmodisch” betitelt und trotzdem unvergessen. Aber warum ist das eigentlich so? Warum halten sich diese Lieder über Generationen hinweg als die Kinderliederhits ganz an der Spitze?
Eine Antwort auf diese Frage lässt sich vielleicht in den Gemeinsamkeiten dieser Lieder finden:
1. Traditionelle Kinderlieder sind klar strukturiert
2. Sie haben eine überschaubare Länge
3. Eine eingängige Melodie in kindgerechtem Tonumfang und Lage
4. Einen kindgerechten Inhalt aus der Alltags-, oder Phantasiewelt eines Kindes
5. Ihr Text ist oft einfach, gereimt und hat häufig Wort- oder Phrasenwiederholungen
Somit sind traditionelle Kinderlieder einfach in allen Kriterien kindgerecht und den Eigenschaften der Kinderstimme entsprechend. Da diese Lieder auch so wunderbar ins Ohr gehen, können sie sehr schnell auswendig gesungen werden und geben somit Raum, beim Singen durch Mimik und Gestik sehr präsent beim Kind zu sein. Diese Vorteile traditionell überlieferten Liedguts lassen sich bist heute ganz wunderbar anwenden, indem man beispielsweise ihre Melodien übernimmt und neue Texte gestaltet. So können zum Beispiel schnell auch Alltagslieder zum Anziehen, Zähneputzen oder Händewaschen entstehen (siehe Mit Musik den Alltag meistern – Teil I: Anziehen und Mit Musik den Alltag meistern – Teil II: Zähneputzen).
Aber auch viele erste Krabbel- und Schmuselieder für Babys bedienen sich häufig traditionellen Liedguts.
Ein solches Krabbellied habe ich euch heute im Video mitgebracht. “Eine Schnecke” war das erste Lied, welches ich selbst als frische Mama in einem Krabbeltreff lernen durfte und aufgrund seiner bekannten, traditionellen Melodie sofort alleine mit meiner Tochter umsetzen konnte. Erkennt ihr welches traditionelle Kinderlied sich hier versteckt hat?
Viel Freude beim Singen, wünscht
Jael